Investmentethische Grundfragen Teil 2 - Die Bedeutung von Ausschlusskriterien und die Verantwortung von Investoren bei der Geldanlage

Art
Book
Autoren
 
Kategorie
SDG 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur  [ Browse Items ]
Erscheinungsjahr
2014 
Seiten
95 
Zusammenfassung
Investmentethisch relevante Fragen? Dassein Hilfswerk wie die Missionszentrale derFranziskaner sich selber und anderen dieseFragen stellt, gehört zu ihrem Auftrag, dersich kurz und bündig zusammenfassenlässt unter dem biblischen Wort der Optionfür die Armen.Wir Franziskaner erfahren uns durch PapstFranziskus bestärkt in der Verantwortung,uns denjenigen zuzuwenden, die durch per-sönliches Schicksal und durch strukturellegesellschaftliche Defizite ihr Leben nichtselber sichern können. Punktuelle Hilfs-maßnahmen angesichts akuter Ereignissesind eine Möglichkeit, Menschen bei ihrerExistenzbewältigung zu helfen. Darüberhinaus versuchen wir durch Bewusstseins-bildung in die Öffentlichkeit hinein zu wir-ken: unheilvolle Zusammenhänge deutlichzu machen - ökonomische Ungerechtigkeit,monetär zwielichtige Praktiken, soziale Ver-werfungen, Korruption, Betrug usw. - undgleichzeitig Möglichkeiten zu einem verän-derten Bewusstsein und Verhalten aufzu-zeigen.Armut ist nicht nur, aber häufig Folge ausfalschen Entscheidungen. Persönliche Ar-mut ist oft nicht persönlich verschuldet, son-dern lastet wie blindes Geschick auf Men-schen. Die genannten unheilvollenZusammenhänge wachsen auch aus un-heiligen Allianzen, die das Wohl und Wehevon Millionen Menschen kaum berührt undgar nicht bewegt. Dieses Verhalten und sei-ne Konsequenzen sind besonders im Be-reich von Finanzindustrie und Investmentzu beobachten. Es ist nicht so sehr Ergeb-nis von Leistung einerseits und Unfähigkeitandererseits, dass Reiche noch reicher undArme noch ärmer werden. Diese Entwick-lung muss und kann nicht einfach hinge-nommen werden.Mit der vorliegenden Publikation vermitteltdie Missionszentrale der Franziskaner(nach den Publikationen 107 und 110, „Grü-ne Reihe“) wieder eine Orientierung mit Im-pulsen, die anlässlich einer CRIC-Fachta-gung zu investmentethischen Grundfragenbesonders in der Reflexion von Anlagekri-terien gegeben wurden. Neben einer Reihedeutschsprachiger kirchlicher und nicht-kirchlicher Investoren ist die Missionszen-trale Mitglied des CRIC e.V. (Corporate Re-sponsibility Interface Center, Verein zurFörderung von Ethik und Nachhaltigkeit beider Geldanlage).Die Einleitung der Tagungsleiter ClaudiaDöpfner und Klaus Gabriel öffnet den Fra-genhorizont mit einer Reflexion zur persön-lichen Verantwortung, wenn die Frage nach„Ausschluss- und Negativkriterien“ konkretwird. Von theologischer Seite beleuchtet derFranziskaner Claudius Groß, was es mitdem Verhältnis von „Geld und Gewissen“auf sich hat: „Kriterien für eine ethischeGeldanlage zwischen Rigorismus und La-xismus“. Pfarrerin Birgit Weinbrenner er-gänzt dies mit Gedanken zu „Glaube undGeld“ aus protestantischer Sicht.Aus ökonomischer Perspektive legt HenrySchäfer eine Analyse zu Ausschlusskrite-rien in der nachhaltigen Geldanlage vor, zuder Sebastian Utz ergänzend beiträgt, dassInvestoren und Finanzdienstleister „nach-haltige Investments als Fortschritt und alsGestaltungsmöglichkeit und nicht als Mar-ketinginstrument“ ansehen sollten.Im philosophischen Kommentar zur Wirk-samkeit von Negativ- und Ausschlusskrite-rien folgert Simeon Ries einen Aufruf zurBescheidenheit mit Berufung auf SalmanRushdie, sich „auf das Wesentliche zu eini-gen“. Das Tagungsthema wird schließlich abge-rundet mit einem Beitrag aus theologische-thischer Perspektive von Andreas Klein zur„Verantwortung als ethischem Grundbegriff“5Vorwort
und von Felix Ekardt zu „VerantwortlichesInvestieren – philosophisch und soziolo-gisch betrachtet“.Es braucht solche Reflexionen, die sichnicht mit theoretischen Erörterungen be-gnügen. Bereits die Einleitung verdeutlicht:„Verantwortlich Investierenden geht es ummehr als punktuelles Handeln: für die Zu-kunftsfähigkeit unserer Welt benötigen wireinen Kulturwandel.“Menschliche Kultur erweist sich auch in derWahrnehmung der realen Ungleichheiten,die unsere Welt belasten. Wir dürfen diesenicht ausblenden, sondern fühlen uns her-ausgefordert zur Umkehr, die zu neuemDenken befähigt: Wir denken nicht nur andie Armen, sondern optieren für diese – we-niger mit Almosen, die wir gerade noch er-übrigen, sondern mit Strategien, die aufDauer mehr Gerechtigkeit ermöglichen. 
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