Kommen Rührgeräte in den Himmel?

Art
Audio/Visual
Autoren
Günzler ( Reinhard )
 
Kategorie
SDG 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion  [ Browse Items ]
Erscheinungsjahr
2016 
Dauer
94 Min. 
Zusammenfassung
Der Film arbeitet sehr deutlich heraus, wie in einer gewinnorientierten Wirtschaft geplante Obsoleszenz sehr willkommen ist. Ausserdem geht er wie kein anderer Film auf die Psychologien von Besitzen, Reparieren, Kaufen und Wegwerfen ein, aber auch wie die generelle Gesellschaftsform diese prägt. Ungut ist, dass kein kritischer Abstand zu kommunistischen System gemacht wird und der Schatten dieses Gesellschaftssystems unter den Tisch kommt, als hätte es keine Bespitzelung, Verfolgung und Umweltkatastrophen gegeben in der Ex-DDR. Darum ist dieser Film gerade in Deutschland mit differenzierten Ergänzungen zu verwenden. 
Beschreibung
Carmen stammt aus der Schweiz und studiert Design im exotischen Thüringen. Nachdem ihr nagelneuer Mixer bei dem aufwühlenden Versuch, einen Kuchen zu backen, den Geist aufgegeben hat, entdeckt sie auf einem Jenaer Flohmarkt ein Rührgerät aus DDR-Zeiten. Es leuchtet in grellem Orange, ist deutlich älter als sie selbst -- und trotzdem noch tadellos in Form. Es heißt RG 28.

Carmen ist von dem Rührer aus dem „Elektrogerätewerk Suhl“ fasziniert. Um hinter das Geheimnis seiner sagenhaften Langlebigkeit zu kommen, begibt sie sich auf eine Forschungsreise in die Welt der Gerätschaften. Sie fragt Konstrukteure und Technologen, Designer und Ökonomen, Historiker, Theologen und Psychologen: In welchem Verhältnis stehen wir zu unseren Erzeugnissen? Und wie verändert sich diese Beziehung? Auf ihrem Trip begegnet Carmen den Menschen, die einst ihr RG 28 gebaut haben. Sie hört Geschichten von einer fremden, untergegangenen Wirtschaftsform, einem System, in dem die Mitarbeiter sich mit „ihrem“ Betrieb und „ihren“ Produkten vollkommen identifizieren konnten.

Ist die innere Verbundenheit des Schöpfers mit seinem Werk die wesentliche Voraussetzung für ein gutes Produkt? Macht es einen Unterschied, ob wir Dinge herstellen, um einen Unternehmer oder einen Aktienbesitzer noch ein bißchen reicher zu machen, oder ob wir Dinge schaffen, von denen wir glauben, dass die Menschen sie brauchen? Wo und unter welchen Bedingungen wird der größte Teil unserer Gebrauchsgegenstände heute hergestellt? Warum werfen wir vieles davon schon nach wenigen Jahren wieder auf den Müll? Können wir zu einem Ding, dem nur eine geringe Lebenserwartung vergönnt ist, noch eine respektvolle Beziehung entwickeln? Schwindet mit der wachsenden Gleichgültigkeit gegenüber den Dingen auch der Respekt gegenüber denen, die sie geschaffen haben? Ihre Begegnungen und Gespräche führen Carmen schließlich zu der Frage, ob es ethisch vertretbar ist, unseren Erzeugnissen das zu verweigern, was wir für uns selbst erhoffen: Ein langes Leben.
 
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